Gastautoren Marco und Melchior in Frankreich: Laguiole und die Aubrac (Teil 2)

Zwei Nächte haben wir eingeplant bei Michel Bras, dem legendären französischen Koch. Von seinem Ruhm wussten wir allerdings nichts, als wir buchten. Die Suche nach einem schönen Platz mit gutem Essen hatte uns auf die Website des Hotels mit Restaurant in Laguiole verschlagen.

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Die beiden waskochen.ch-User* Melchior und Marco machten sich im Sommer auf die Spuren der Haute Cuisine in Frankreich. Höhepunkt war ein Dinner beim Weltspitzenkoch Michel Bras in Laguiole. Marco und Melchior beschreiben bei uns als Gastautoren, wie das «mikrowellenverseuchte Frankreich» ihr kulinarisches Herz zurückeroberte.

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Das Hotel von Michele Bras in Laguiole.
Das Hotel von Michel Bras in Laguiole.

Aber schon die Anfahrt zu diesem Anwesen in der Aubrac, einer Basalthochebene im Aveyron auf 800 – 1200 MüM, verschlug uns die Sprache. Ein bisschen wie Appenzell, nur ganz anders. Und auf den Weiden die Vâches d’Aubrac, die nicht nur hübsch aussehen, sondern auch hervorragend schmecken.

Vâches d’Aubrac.
Vâches d’Aubrac.

Sowohl das Fleisch, als auch der Käse, der aus ihrer Milch gemacht wird. Einer davon, der Fromage de Laguiole, haben wir zu unserem Lieblingskäse erkürt. Und Roquefort liegt ganz in der Nähe.

Aubrac, Basalthochebene im Aveyron auf 800 – 1200 MüM.
Aubrac, Basalthochebene im Aveyron auf 800 – 1200 MüM.

Das Hotel von Michel Bras liegt auf einem Hügel, teilweise halb in der Erde verborgen, mit einer atemberaubenden Weitsicht Richtung Südwesten. Wir reisen an einem Montag an – die Küche ist an diesem Tag jeweils geschlossen. Der Meisterkoch muss also warten und uns wird von seinem Hotelpersonal ein kleines Restaurant im Nachbardorf empfohlen. Das Hotel Remise in Saint Urcize. Unscheinbar versteckt, hinter dem Dorfplatz.

Der urgemütliche Gastraum ist voll gehängt mit Fischereiutensilien, nur unwesentlich abgetrennt von der grosszügigen Bar, in der sich später am Abend tout Saint Urcize trifft. Und glaubt uns, da ist jeder mit jedem irgendwie verwandt…. Nicht zum Nachteil!

Restaurant des Hotel Remise in Saint Urcize.
Restaurant des Hotel Remise in Saint Urcize.

Zu Essen gibts das Tagesmenu, empfohlen von der herzlichst strahlenden Servicangestellten, die man sich vorstellen kann, die uns gleich an den Patron verweist für die Weinbestellung. Keine Karte, neben der auf Schiefer geschriebenen Liste für Offenweine aber eine unkomplizierte Empfehlung des Chefs. Ein Wein von Alexandre Pagés für 12 Euro. Bombastisch!

Die Soupe du Jour wird im Suppentopf auf den Tisch gestellt, danach folgt Salat, auch zum selber schöpfen. Der Hauptgang, ein superzarter Schweinebraten mit caramelisierten Zwiebeln, Fenchel, Chicorée und Bratkatoffeln von der Platte. Einfach nur toll!

Den offerierten Nachschlag lehnen wir aber dankend ab, wir haben schon die Käseplatte im Auge, die uns ohne Umschweife auf den Tisch gestellt wird. Je 1,5 kg Laguiole 3 und 5 Jahre gereift, plus Blauschimmelkäse und Tomme de Savoie aus der Gegend. Wir sind am schmelzen….

Als Dessert wird eine Tarte aux Prune mit luftiger Crème fraiche serviert, Café und die Rechnung. 58 Euro, FÜR BEIDE, INKLUSIVE WEIN.

Wir sind fantastisch bewirtet worden. Kann das der Spitzenkoch Michel Bras überhaupt noch toppen? Cuisine de Terroire nennt Bras seine Küche. Jetzt wissen wir, woher er das hat, und wir sind gespannt auf den nächsten Abend!

Und weils so schön war, hier noch einige Bilder aus der Aubrac:

Das Dorf Saint Urcize.
Das Dorf Saint Urcize.
Die Aubrac-Hochebene (oben und beide Bilder unten).
Die Aubrac-Hochebene (oben und Bilder unten).

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* Melchior und Marco standen bei waskochen.ch auch schon vor der Kamera, siehe Hacktätschli/Hackbraten und Poulet an Tartar-Sauce.

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