«Gheimtipp» – Hausgemachte Trouvaillen .:Supplément Capuns-Rezept:.

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«Es gibt so viele Menschen, die mit viel Liebe selber ausgezeichnete Konfi, Sirup, Pâté machen – denen will ich eine Plattform bieten.» Das Strahlen in Christians Augen besagt: Hier spricht (echt bündnerische) Leidenschaft aus dem Wahlzürcher. Am 1. Oktober lädt der «Gheimtipp»-Macher zur Degustation in der Weinhandlung von Maria Bühler in Zürich 5.

Ein waskochen.ch-User schickte mir neulich eine Email mit Infos zum «Gheimtipp». Hausgemachtes oder in Kleinserien Produziertes wird da aufgetischt, Konfi, Wurst, Pâté – alles kann degustiert und bestellt werden. Klingt lecker. Und so traf ich Christian Casparis vor einigen Tagen zu einem Kaffee. «Beim «Gheimtipp»können Konsumenten auch Produzenten werden», erklärt er. Aha, er macht also nicht alles selber. Seine Spezialität ist Pâté de Volaille. Seine Schwester in Flims produziert die dort schon legendäre Peperoni-Konfitüre. Verschiedene Bündner Leckerbissen hat Christian in einer Metzgerei im hintersten Lugnez entdeckt. Im Moment lassen die weiteren HeimproduzentInnen noch auf sich warten – aber der Homemade-Boom wird das sicher bald ändern.

Peperinokonfi, «Ghemintipp»-Macher Christian Casparis.
Peperinokonfi, «Gheimtipp»-Macher Christian Casparis.

«Der Gewinn ist dabei vor allem nichtmonetär», schreibt Christian in den Unterlagen von «Gheimtipp». Will heissen: Der gesellige Event mit Leuten, die gerne geniessen, das reizt ihn an der Sache; nicht zuletzt passt hier Maria Bühlers Weinhandlung mit ihrem besonderen Ambiente lückenlos dazu. «Und auch das Phänomen, dass hausgemachte Produkte einfach meist no a bizzli besser schmecken als solche aus der Grossproduktion.»

Wie er auf den «Gheimtipp» gekommen ist? Ein Fan der Slowfood Bewegung, der gerne kocht, war er schon lange. Bis vor einem Jahr war Christian Chef der Zürcher Gemeinschaftszentren. Über 30 Jahre hat er das gemacht, dann wurde er pensioniert. Und die Leidenschaft, die er vorher in den Beruf investiert hat, investiert er nun in den «Gheimtipp». Mal wieder ein schönes Beispiel, wie wir alle von der AHV profitieren können:-)

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«Gheimtipp»-Degustation:
1. Oktober, 17 bis 19 Uhr, Weinhandlung Maria Bühler, Ackerstrasse 53, 8005 Zürich

Christian Casparis und seinen «Gheimtipp» kannst du kontaktieren via Email>

PS: Ich durfte die Peperoni-Konfitüre schon vorab probieren. Christian hat mir ein Gläschen mitgebracht und ich habe am Wochenende ein Stück Käse darin getunkt. Der absolute Hammer, pikant-süss vom Feinsten. Eine echte Entdeckung, oder ebä, ein Gheimtipp.

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Kennst du auch einen Gheimtipp? Die Konfi einer Bäuerin? Die Kuchen der Nachbarin? Den Sirup eines Freundes? In der Kommentarfunktion darfst du gerne «Werbung» für feine Sachen aus Hausproduktion machen.

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SUPPLÉMENT:

CAPUNS-REZEPT NACH CHRISTIAN CASPARIS
Christian hatte nach der Grossproduktion von Capuns noch Mangoldblätter übrig und suchte im Capunsbuch (Charly Bieler et al. mit 133 Rezepten für Capuns) ein geignetes Rezept; inspiriert von der Lektüre kreierte er seine eigene Variante. Quasi die Fast-Variante, ohne Päckchen-Wickeln, dafür mit Spätzli. Christian: «Mit den Spätzli hat man weniger Pampigkeit und die Kräuter kommen ganz anders zur Geltung.» Christian schickte mir das Rezept, damit ihr es mal ausprobieren könnt:

ZUTATEN

Spätzliteig:
500 g Dinkelmehl
2 Eier
etwas Milchwasser und ein Sprutz Bier
1 gute Prise Salz

«Füllung»:
1 EL Butter
150 g Kochschinken
2 Landjäger
2 Zwiebeln
1 Knoblizehe
frische Kräuter: (krause) Minze, Salbei, Melisse,
1 TL Fenchelsamen
250 g Mangoldblätter ohne Stiel

Parmesan

ZUBEREITUNG

1. Spätzliteig schlagen bis er Blasen hat, stehen lassen.

2. Fleisch würfeln, Zwiebeln hacken, Mangoldblätter in feine Streifen schneiden

3. Butter in die Bratpfanne, dann Zwiebeln glasig rösten, Fleisch und Knobli dazu bis das Fett austritt, Gewürze kurz mitbraten und am Schluss den Mangold ebenfalls kurz mitdünsten.

4. Gebutterte ofenfeste Schüssel vorbereiten.

5. Grosse Pfanne mit brodelndem Wasser unter das Spätzlisieb und 1. Portion Spätzli passieren; wenn sie obenauf schwimmen, in die Schüssel geben, Käse und danach erste Schicht „Füllung“ drauf; Prozedere ca. dreimal wiederholen, bis oben die letzte Schicht Spätzli liegt.

6. Zuoberst eine grosszügige Schicht Parmesan drauf und ab in den Ofen, bei 200 Grad für ca. 15 min. Bis der Käse geschmolzen ist. Eine lange Backzeit ist nicht nötig, sofern das Ganze schon heiss in die Schüssel eingefüllt wird.