Nationaler Vegitag: Für einmal kein Wiener Schnitzel

Sage und schreibe neun Mal pro Woche essen wir Schweizer im Durchschnitt Fleisch. Natürlich ist das eine Hochrechnung – aber Optimierungspotenzial ist in jedem Fall drin. Der WWF regt an zum ersten Schritt: Diese Woche rief er den «nationalen Vegitag» aus.

Schinken im Rührei, Salami im Sandwich, Speckwürfel in der Pastasauce: Oft essen wir Fleisch in «versteckter» Form. «Die Konsumenten unterschätzen erfahrungsgemäss ihren Fleischkonsum», sagt denn auch WWF-Konsumexpertin Jennifer Zimmermann. Die Statistik spricht eine klare Sprache: 53 Kilo Fleisch werden hierzulande pro Person und Jahr verspiesen. Eine stattliche Zahl – die sicher nicht nur auf das Konto der Touristen hierzulande geht…

Doch was tun, wenn man Säuli&Co. auf dem Teller mag, und trotzdem kein Umweltferkel sei will? Der WWF fährt nicht die Zero-Tolerance-Schiene, sondern empfiehlt: «Wer Fleisch isst, der sollte auf Bio achten», so Fachfrau Zimmermann. Und: Wer nur drei statt wie heute üblich neun Mal pro Woche Fleisch isst, reduziert seine Umweltbelastung im Bereich Ernährung um 20 Prozent. Die Ernährung wiederum verursacht ein Drittel der individuell verursachten Umweltbelastung, hat also einen grossen Einfluss auf unseren persönlichen Öko-Fussabdruck.

Für mich konkret heisst die Optimierung eben dieses Fussabdruckes, dass ich hin und wieder nein sage, wenn mein Freund mal wieder seine geliebten Wiener-Schnitzel als Menuvorschlag portiert (die ich im Übrigen auch heiss liebe). Stattdessen tun es auch Pasta an Pilzsauce, ein Kürbis-Risotto mit Steinpilzen oder ein hausgemachtes Thai-Curry mit Gemüse. Nicht nur die Umwelt freut sich, auch mein Portemonnaie.

Der nationale Vegitag ist zwar vorbei – doch natürlich kann man jeden x-beliebigen Tag zu seinem persönlichen Vegitag ummünzen.