Ribollita – die «Aufgewärmte»
Wenn ich beim Gemüsehändler Rosetti auf dem Markt am Zürcher Helvetiaplatz Cavolo nero (Schwarzkohl) in der Auslage erspähe, macht mein Herz einen kleinen Hüpfer vor Freude. Da Cavolo nero immer noch eher selten angeboten wird, greife ich stets beherzt zu und koche am Wochenende einen riesigen Topf Ribollita. Ribollita ist nebst der allseits bekannten Minestrone der bekannteste Gemüseeintopf Italiens. Bei uns ist sie jedoch nahezu unbekannt. Dabei gibt es nichts Köstlicheres als am Sonntagabend mit einer dampfenden Schüssel Ribollita gemütlich auf dem Sofa zu sitzen und einen schönen Film oder den klassischen Tatort zu schauen.

Ursprünglich kommt Ribollita aus der toskanischen Küche. Der Name bedeutet so viel wie «nochmals bzw. erneut gekocht», da man Ribollita frühzeitig vorbereitet und vor dem Servieren ein weiteres Mal erwärmt. Dadurch erhält Ribollita einen schönen intensiven Geschmack und eine wunderbar sämige Konsistenz. Ich weiche die Bohnen meist am Samstag über Nacht ein und bereite die Ribollita am Sonntagmittag zu, um sie dann am Abend aufgewärmt zu geniessen. Mit Olivenöl beträufelt und frisch geriebenem Parmesan bestreut eine wunderbar wärmende, sättigende und dennoch leichte Abendmahlzeit!
Zutaten für 4 bis 6 Personen
150 g weisse kleine Bohnen (Cannellini-Bohnen)
1 grosse Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 El Olivenöl
2 Karotten
2-3 Selleriestangen
1 grosse Kartoffel
1 Bund (ca. 400g) Cavolo nero (Schwarzkohl)
1 Dose Pelatitomaten
1 Scheibe altes (Schwarz-)Brot
Salz und Pfeffer
Olivenöl und geriebener Parmesan nach Belieben
Zubereitung
Bohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Die Bohnen abspülen und in 2 Liter kaltem und ungesalzenem Wasser aufsetzen. (Bohnen und Hülsenfrüchte jeweils erst zum Schluss salzen, da sich sonst die Kochzeit verlängert.) Die Bohnen ca. 1 1/4 Std. kochen und dann nur leicht salzen. Sie sind dann noch nicht ganz weich, sondern noch leicht knackig.
Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Karotten und Kartoffel schälen. Den Sellerie, Karotten und Kartoffeln in 0.5 x 0.5 cm grosse Würfel schneiden. Die Pelatitomaten in einer Schüssel mit der Gabel zerdrücken.
Wenn die Bohnen gar sind, eine grosse Suppenpfanne erhitzen und das Olivenöl dazugeben. Die feingehackte Zwiebeln und den Knoblauch bei mittlerer Hitze im Olivenöl anschwitzen, aber keine Farbe annehmen lassen. Das gewürfelte Gemüse dazugeben und kurz mitdünsten. Dann die Tomatenpelati zugeben, die Gemüsemischung leicht salzen und 5 – 10 Minuten auf mittlerem Feuer köcheln lassen.
In der Zwischenzeit den Cavolo nero in feine Streifen schneiden. Die Bohnen samt dem Bohnenkochwasser zur Gemüsemischung geben und zusätzlich ca. 7 dl warmes Wasser dazu giessen. Sobald die Suppenmischung aufkocht, den feingeschnittenen Cavolo nero portionenweise zugeben. (Es sieht zunächst nach sehr viel aus, aber er fällt sehr stark zusammen.) Die Scheibe altes Brot zerpflücken und ebenfalls dazugeben. Die Suppe salzen und nochmals ca. 30 – 40 Minuten köcheln lassen, gelegentlich umrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Ribollita in schöne Suppenschalen giessen und mit feinem Olivenöl beträufeln. Nach Belieben geriebenen Parmesan dazu reichen.
11. Dezember 2014 @ 15:23
Schön, dass es wieder „waskochen“ gibt. immer originelle doch einfache Rezepte.
Ein Wunsch: bitte können Sie das Rezept etwas zusammenziehen, maximal zwei Seiten. Lieber noch, Rezept auf einer Seite.
Man möchte einfach nur das Rezept auf Papier drucken!
Einen freundlichen Gruss
Annette Wirth-Osann
12. Dezember 2014 @ 9:42
Liebe Annette. Danke für Dein Feedback. Wir arbeiten daran, das Rezeptarchiv noch so zu gestalten, dass man etwa Rezepte einfach ausdrucken kann. Wir brauchen aber noch etwas Zeit. Bis dahin empfehle ich, dass Du den Text in ein Word kopierst und so ausdruckst… Wir nehmen Deinen Input auf jeden Fall in unsere To-Do-Liste.
11. Dezember 2014 @ 16:40
Hallo, freue mich sehr: endlich wieder ein neues leckere Gericht bei waskochen!
Ist Schwarzkohl = Grünkohl? Den gibt es jetzt im Winter hier in Norddeutschland überall zu kaufen. Eine italienische Sorte dieses Kohls habe ich aber noch nicht gesehen. Ich würde es also mit einem solchen Kohlkopf probieren.
12. Dezember 2014 @ 9:39
Liebe Inke. Das freut uns! Schwarzkohl ist nicht gleich Grünkohl. Schwarzkohl kennt man auch als Palmkohl und er ist, wie sein Name schon sagt, sehr dunkelgrün, fast schwarz eben. Grünkohl, hier in der Schweiz auch bekannt als Federkohl, ist feiner. Du kannst Ribollita sicher auch mit Grünkohl machen, oder auch mit einer anderen Kohlart.
5. März 2015 @ 9:31
Man kann doch das Rezept (und nur das Rezept) einfach markieren und dann nur die Markierung drucken!
Die Schrift ist zwar etwas klein, aber brauchbar
12. März 2015 @ 21:25
Danke, liebe Eva, für diesen Tipp. Geht nicht bei ganz allen Compis – aber probiert es mal aus!