Mit alten Hennen lernt man kochen .:. mit Suppenhuhn-Rezept .:.
VON GASTAUTOR IVO RUCH – «Jeden Freitag machte meine Mutter ein Suppenhuhn.» Diesen Satz höre ich seit vielen Jahren von meiner Grossmutter. Und zwar immer dann, wenn sie mich mit diesem Gericht verwöhnt. In den 40er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, als meine Urgrossmutter meine Grossmutter bekochte, gehörte ein Suppenhuhn in ihrem Haushalt zum Freitagabend wie das wöchentliche Vollbad zum Sonntagnachmittag.
Hühnerfleisch war in dieser Form am billigsten und die fettreichen Legehennen erfüllten zudem ihren Zweck als willkommene Ergänzung zum sonst eher von Gemüse und Hülsenfrüchten dominierten Ernährungsalltag. Deshalb wurde das Tier auch möglichst restlos verwertet: Der Hals beispielsweise wurde mit einer Mischung aus Mehl und Hühnerfett gefüllt und gebraten. Angereichert wurde die Suppe mit Gemüse und dünnen Nudeln, die meine Urgrossmutter selbst machte. So konnte die Suppe gut für einen oder zwei weitere Tage reichen.
Heute gibt es freilich unzählige andere günstige Fleischsorten. Gleichzeitig ist ein Suppenhuhn nicht mehr auffallend billig, es kostet auf dem Markt 15 Franken. Trotzdem hat sich bei meiner Grossmutter die Tradition gegen das Portemonnaie durchgesetzt, sie kocht sich immer noch regelmässig ein Suppenhuhn; nicht mehr jeden Freitag, denn die Gewohnheiten verändern sich mit den Jahren. Denn sie nimmt mittlerweile auch häufiger ein Bad.
Meine Grossmutter führte mich neulich in die Kunst des Suppenhuhn-Kochens ein – die Filmkamera von waskochen.ch war dabei:
Suppenhuhn-Rezept nach Art meiner Grossmutter Ruth Schaub
ZUTATEN:
1 Suppenhuhn
Gemüse nach Lust und Saison (gut passen Karotten, Knollensellerie, Lauch und Wirz)
3L Wasser
Salz
Pfeffer
Fideli oder andere Teigwaren (z. Bsp. Buechstäbeli)
ZUBEREITUNG:
1. Das Huhn gut aus- und abspülen, in eine grosse Pfanne mit 3 Liter kaltem Wasser geben und zwischen 2.5 und 3 Stunden leicht köcheln.
2. Wenn das Fleisch so weit gegart ist, dass es sich sehr leicht vom Knochen lösen lässt, das Huhn aus der Pfanne nehmen. Das Fleisch von Knochen und Haut trennen und beiseite stellen.
3. Das Gemüse klein schneiden und in die Brühe geben. Eine weitere halbe Stunde köcheln. In der Zwischenzeit die Fideli zubereiten, mit kaltem Wasser abschrecken und beiseite stellen.
4. Die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Fleisch zum Aufwärmen zurück in die Suppe geben.
5. Nach Belieben die klare Suppe zuerst und danach das Fleisch und das Gemüse servieren oder alles gemeinsam auf den Tisch stellen.
Rezept Suppenhuhn als PDF downloaden>
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Info Suppenhuhn:
Die einzige Methode, um das Fleisch alter Legehennen geniessbar zu machen, ist, es im Wasser weich zu kochen, daher der Name Suppenhuhn. Suppenhühner sind in gut geführten Metzgereien erhältlich oder bei den Fleischhändlern auf dem Markt. Ab 2010 wollen die grossen Schweizer Geflügelverarbeiter aus ökonomischen Gründen keine alten Legehennen mehr schlachten. Was dann mit den Tieren geschieht, ist noch ungewiss.
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Bercher
19. April 2011 @ 21:30
die energie (4 std.) die ich benötige um ein suppenhuhn zu kochen, steht in keinem verhältnis zum wert des „alten“ huhns!
LeBrumm
27. Dezember 2011 @ 19:29
@BERCHER: Das ist auf einem Holzofen kein Problem, vor allem da es reicht, wenn dass die Suppe nur dahin köchelt.
Lexi
25. Februar 2012 @ 11:59
Wenn ich beim kochen die Energie mit berücksichtigen muss dann kann ich auch gleich auf Rohkost umsteigen… was ist dass den für eine Aussage! Sie kochen und essen wohl nicht gern…
Ich find das Suppenhuhn klasse!!!
Stefan
10. Januar 2016 @ 10:52
Suppenhühner kann man mittlerweile wider h im migros und coop kaufen, sind in der Tiefkühlabteilung zu finden. Super Rezept!
Was mache ich mit einem Suppenhuhn? | Gmüeser
29. Januar 2016 @ 20:34
[…] lieber ein Video anschaut, wird bei waskochen.ch […]
roland
10. April 2016 @ 10:46
hört bitte auf mit diesen „steh in keinem verhältnis mit dem energieaufwand für’s kochen“ blödsinn. legt euer handy mal auf die seite, fliegt nicht zweimal pro jahr in die ferien, verzichtet mal bisschen mehr auf’s auto und geht zu fuss, dann habt ihr viel mehr energie gespart und aber dafür euch richtig ernährt….
Sandra
28. November 2016 @ 20:15
Irgend ein Genie hat den Dampfkochtopf erfunden…
Suppenhühner von Bio-Legehennen gibt es direkt vom Bauern ab Fr. 9.- zu kaufen.. Man muss halt in seiner Umgebung mal rumfragen..
Bei uns gibt’s heut Hühnchen | Wesentlich werden
11. Januar 2018 @ 19:08
[…] Und bei waskochen.ch heißt es von Gastautor Ivo Ruch: Jeden Freitag machte meine Mutter ein Suppenhuhn. […]
Margrith Anna
20. Januar 2018 @ 10:18
Meine Schwiegermutter machte immer eine Sauce allemand dazu. Ich führe die Tradizion weiter und meine Tochter (26) ebenfalls.