Sonntagszopf: So gelingt das Backwerk garantiert
Fast jeden Samstag backe ich einen. Sonntagszmorge ohne selber gebackenen Zopf gibt es bei mir selten. Wir lebten eine Zeit lang im Bernbiet und auch den Bernern schmeckte die Züpfä der Zürcherin ganz hervorragend. Ich habe nie verraten, dass das Rezept vom «Zürcher Examenweggen» abgeleitet ist.
Das Teigen, beziehungsweise Kneten, ist nicht nur das Schönste und Sinnlichste am Zopfbacken. Es ist auch das Wichtigste, um einen Zopf gelingen zu lassen. Beim Kneten verändert nämlich das Gluten im Mehl – also die Weizenproteine – seine Struktur so, dass der Teig beim Backen optimal aufgehen kann. Man kann den Teig quasi nicht lang genug kneten.
Ich nehme also 500 g Bio-Weissmehl (ich kaufe nie Zopfmehl), zerbröckle einen halben Würfel Hefe (sprich 21 g Hefe genutzt), gebe ihn dazu mit einem gestrichenen Esslöffel Salz, 3 dl Milch und 80 g flüssiger Butter (sie darf auf keinen Fall heiss werden; wen das Geschmiere beim Kneten nicht stört, gibt sie noch besser kalt und in kleine Stücke geschnitten dazu – beim Schmelzen gehen nämlich die feinen Aromen der Butter verloren) und rühre, bis es nicht mehr geht, mit einer Kelle. Dann leere ich die ganze Mischung auf den Tisch und knete. Beim Kneten kann ich mich so richtig vergessen und mich ganz auf den Teig und die Bewegung meiner Hände konzentrieren. Der Teig wird dabei mit der Zeit immer geschmeidiger bis er nach rund 15 Minuten genau richtig ist. Dann lege ich den Teig zurück in die Schüssel, decke sie zu. Ich lasse den Teig 2 bis 3 Stunden lang aufgehen.

Diesmal musste ich die Hälfte des Teigs den Kindern abliefern. Sie machten daraus zwei lustige Grittibänze. Die andere Hälfte ergab aber immer noch einen ansehnlichen Zopf.
Ich zerschneide den Teig in zwei Hälften und forme daraus zwei Stränge. Wichtig ist, dass sie eine glatte Oberfläche haben. Dann übers Kreuz diagonal auf den Tisch legen und zöpflä: Dabei muss man immer mit der oberen Hälfte beginnen. Vom unteren Strang die Hälfte von oben zwischen die beiden Hälften unten legen und dann die untere Hälfte nach oben und sinngemäss weiter. Nicht viel überlegen und die Stränge wirklich aufeinander und nicht nebeneinander legen.

Wers genau wissen will: Ich habe für die Sendung Einstein vom Schweizer Fernsehen vor einigen Jahren einen Film realisiert zum Zopf backen. Dort zeigt der Bäckerprofi, wie man den Zopf richtig macht.

Dann den fertigen Zopf dünn mit Ei bestreichen und fallend backen. Das heisst den Zopf für 10 Minuten bei 250 Grad und dann weitere 25 Minuten bei 170 Grad backen. Wenn man auf den gebackenen Zopf unten drauf klopft, muss es hohl tönen.
Wer will, backt den Zopf erst am Sonntag. Dazu den frisch gekneteten Teig nur 10 Minuten ruhen lassen, dann sofort zum Zopf verarbeiten, dünn mit Ei bestreichen und kalt stellen. Vor dem Backen noch einmal bestreichen.

29. Dezember 2015 @ 9:39
sehr gut
25. Februar 2016 @ 13:22
Lecker!
19. Dezember 2017 @ 14:58
Ich kaufe den Zopf in der Regel am frühen Samstagmorgen beim Bäcker hier in Birmensdorf. Der von Catrin Hofstetter schmeckt sicher noch besser.
7. August 2016 @ 8:24
Danke für das tolle Rezept! Wenn der Zopf über Nacht in den KS gestellt wird, kann er dann am Morgen direkt in den (kalten oder heissen?) Ofen geschoben werden? Mein Zopf ist kaum aufgegangen über Nacht und ich frage mich nun, ob ich ihn wirklich sofort backen kann… Lg
17. August 2016 @ 12:15
Wahrscheinlich hast Du Deinen Zopf schon längst gebacken… Aber ja, er geht tatsächlich nicht so viel auf im Kühlschrank, trotzdem funktionierts. Oder wie war Deine Erfahrung?
24. September 2016 @ 20:14
Du tust wirklich keinen Zucker in den Zopfteig?
26. September 2016 @ 10:33
Wenn man möchte, kann man Zucker zum Teig geben. Es geht aber auch prima ganz ohne Zucker.
24. Februar 2017 @ 14:59
Liebe Kathrin
Ich finde den Zopf den besten der ganzen Welt!!! Vorallem wenn du ihn machst…
Lg
25. Mai 2017 @ 17:32
Das ist der beste Zopf der Welt. Und du die beste Fröschlisägerin Der Zopf ist perfekt geworden!!!
7. Dezember 2017 @ 17:07
1 EL Salz? Sollte wohl TL heissen
7. Dezember 2017 @ 18:36
Nein, das ist schon 1 EL, eben ein gestrichener EL, also nicht gehäuft:-) Viel Freude beim Ausprobieren.
13. Juli 2018 @ 11:57
Mich würde interessieren, ob man den Teig auch mit einem Mixer mit Knethaken zubereiten kann…
Danke.
28. Dezember 2018 @ 5:25
Super gelungen die Züpfe! Das Sonntagszmorge vor Weihnachten war der Hit! Danke für das Rezept.
Nun habe ich noch eine Grundsatzfrage: Wer kann mir den Unterschied der verschiedenen Löffelgrössen erklären. Ich blicke da nämlich nicht durch…
Suppenlöffel, Esslöffel, Kaffeelöffel und Teelöffel?!?!
14. Januar 2019 @ 19:08
Das freut uns, dass es gelungen ist. Also, für die Küchenmasse kannst Du beispielsweise hier schauen: https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCchenma%C3%9Fe – und oft sind es ja Werte, die man auch etwas nach oben oder unten anpassen kann, je nach Geschmack.
8. April 2019 @ 13:25
Hallo Esther, es wäre wünschenswert die Hefe in Gramm anzugeben.
In meiner Wahlheimat Frankreich beinhaltet ein Hefewütfel 42gr und ein Briefchen Trockenhefe 5,5gr.
Vielen Dank für die Anpassung im Voraus. Rolf
9. April 2019 @ 13:36
Danke für den Input, glücklicherweise sind Frankreich und die Schweiz, zumindest was das Gewicht der Hefewürfel angeht, gleich;-) Die Grammzahl steht nun aber drin.