Markthalle: Der Bauer in der Stadt
Seit einer Woche leben wir Zürcher definitiv im Schlaraffenland. Dank mehrerer Wochenmärkte waren wir ja schon bis anhin gut bedient mit frischster Ware vom Bauernhof. Die neu eröffnete Markthalle in den Viaduktbögen bringt nun den täglichen Ganztags-Markt in Zürichs Kreis 5 (Mo–Sa, 8-20h).
Kleider, Accessoires und Möbel kann man in Shops in den alten SBB-Viaduktbögen seit Frühling kaufen. Vor einer Woche nun öffnete auch die Markthalle ihre Tore. Das ehrgeizige Projekt vereint permanente Läden (z.B. Fisch, Fleisch, Gemüse, Brot) mit wechselnden Marktständen unter einem Dach. Ich habe das Glück, dass mein Büro keine 500 Meter von der Markthalle entfernt ist, die Markthalle also quasi zu meinem Quartierladen wird.
Aber sie ist natürlich mehr als das. Neben Alltäglichem gibts auch Neues zu entdecken, fast wie an einer permanenten kleinen Foodmesse: beispielsweise Slow-Food-Produkte am Marktstand oder Schweizer Delikatessen im Laden «Berg und Tal». Auch «Käsers Schloss» – der innovative Bauer aus dem Aargau, der zwar mit Schnaps berühmt wurde, aber auch hausgemachte Pasta oder Eingemachtes produziert – hat einen Laden. Die frischen Frische von Braschler’s Comestibles (den ich euch hier schon mal vorgestellt habe) gibts nun ebenfalls zu Ladenöffnungszeiten und nicht mehr nur für Eingeweihte an der Rampe.
Aus Anlass der Eröffnung kauften wir am Wochenende bei Braschler einen Pulpo, den wir auf Wasabi-Fenchelsalat servierten (Rezept siehe hier>). Unter der Woche musste es dann einmal schnell gehen. Da gabs «Convenience-Food» vom Bauernhof. Normalerweise mache ich um Vorgekochtes&Abgepacktes einen grossen Bogen. Doch dieses Menu mit Frisch-Eingemachtem aus der Markthalle würde ich durchaus wiederholen: Tomaten-Sugo von Käsers Schloss im Einmachglas (dezent und fein und ohne Konservierungsstoffe). Dazu gabs Kressibucher Raps-Pasta vom Laden «Berg und Tal» (eher gewöhnungsbedürftig, zum feinen Sugo war der Raps zu dominant, also lieber neutrale Pasta wählen). Dazu gut gereifter Sbrinz von Tritt Käse. Als Nachtisch schlemmten wir Vanille-Lavendel-Aprikosen vom Bachser Märt (süss, aber unglaublich lecker) zusammen mit Slow-Food-Keksen (aus Farina Bona, siehe auch hier>).
Und wer nicht mal Zeit für Bauernhof-Convenience hat: Direkt anschliessend an die Marktstände folgt das Restaurant Markthalle – von denselben Betreibern, die auch das Restaurant Josef und das Lily’s führen. «Wir kochen nach Möglichkeit marktfrische Produkte von nebenan», sagt Cello Rohr, einer der Macher. Die Crew verspricht zudem: «Wir kaufen glückliche Säuli und verarbeiten alles vom Schnörrli bis zum Schwänzli.»
Ich werde mich, wenn ich denn nicht grad ein waskochen.ch-Rezept ausprobiere, künftig sicher öfter von einem Gang durch die Markthalle inspirieren lassen. Und natürlich möchte ich wissen: Gibt es in euren Städten Ähnliches? Wo kauft ihr frische Produkte ein? Eure Tipps jetzt eintragen in den Kommentaren.
letizias-gaumenfreuden
14. September 2010 @ 8:25
Ich war schon im Restaurant: http://machetwas.blogspot.com/2010/09/restaurant-markthalle-in-den-viadukt.html und es war richtig lecker.
Frische Produkte kaufe ich oft auch beim Bauer von Weiningen. Er kommt mit dem Traktor und Anhänger ins Quartier. Klingelt mit der Glocke an der Strassenecke und verkauft frische Produkte vom eigenen Hof. Eine tolle Institution.