«Freaks for Food»: Der Profi verrät seine Geheimnisse
Gestern war offizieller Launch des neuen Foodblogs freaksforfood.ch. Und wie es der Name sagt: Hier gehts nicht um Spaghetti Napoli und Rührei, sondern um leidenschafltiche Auseinandersetzung mit feinsten Zutaten und elaborierten Zubereitungsmethoden. Blogger sind für einmal nicht Hobbyköche, sondern eine Handvoll Profis.
Hinter «Freaks for Food» stehen in erster Linie Jann-M. Hoffmann und Stefan Iseli. Das Duo muss ich euch hier ja eigentlich nicht mehr frisch vorstellen: In einem älteren Blogbeitrag findet ihr ein Porträt über die Gastgeber des Zürcher Restaurants «Cafe Boy». Ich habe mich dort schon als Fan geoutet – denn das «Boy» bietet hochstehende Küche zu total vernünftigen Preisen; und vor allem mit einem Service, einer Gastgeberkultur, die man in der heutigen Zeit oft vergeblich sucht.
Nun also wagt sich der Koch an die Tastatur. Natürlich betonte Jann mir als Schreiberin gegenüber gestern an der Vernissage, dass er kein Profischreiber sei. Aber: Das spielt bei «Freaks for Food» überhaupt keine Rolle. Denn: Jann ist Profi am Herd. Einer, der sich nicht damit zufrieden gibt, 0815-Gerichte möglichst schnell aus der Küche zu spedieren. Vielmehr experimentiert er gerne, versucht neue Garmethoden, gräbt aber auch alte Zubereitungsmethoden aus. Bei der Zutatenwahl bringt er nur das allerbeste aus der Region auf den Tisch.
Und nun verrät er auch noch, woher er seine Waren bezieht, wie er sie verarbeitet. Er serviert Tipps, Tricks und Rezepte – Stefan Iseli liefert dazu Weintipps, Gastautoren lassen sich ebenfalls in den Kochtopf blicken. In erster Linie suchen die Blogger Austausch mit anderen Profis («Jeder Sportler hat einen Trainer», so Jann gestern an der Vernissage. «Wir Köche hingegen müssen uns ganz alleine durchwurschteln.»)
Aber auch die Amateure sind bei «Freaks for Food» willkommen. Natürlich: Meist sind es im Blog nicht die Rezepte, die wir Hobbyköche am Feierabend schnell hinzaubern. Denn oft brauchen Janns Rezepte Zeit – und eben vor allem beste Zutaten, die es vielleicht im Supermarkt um die Ecke nicht gibt.
Aber: Wer Lust hat, am Weekend zu experimentieren und auch mal etwas zu wagen, ist bei «Freaks for Food» genau richtig. Wie wärs etwa mit einem hausgemachten Lardo (weisser Speck in Salz und Kräutern mariniert)? Oder mit einem geschmorten Kalbsmüsli (Rezept siehe hier>)?
Daniel
22. April 2012 @ 15:35
Ein ähnliches Thema wird in diesem „Nerd“-Kochbuch (Modernist Cuisine) behandelt:
http://www.molekular-kueche.ch
Absolut empfehlenswert für alle, die mal etwas neues ausprobieren möchten. Ganz nebenbei lernt man noch allerlei dazu. Wurde schnell zu meinem Lieblings-Kochbuch.