Steinbeisser: Das Esslebnis kommt nach Basel!

Essen. Kann ganz einfach bedeuten, sich zu sättigen. Oder es kann auch ein multisensorisches Erlebnis sein. So, wie bei Steinbeisser. Die Mahlzeiten-Kuratoren aus Amsterdam machen nächste Woche gemeinsame Sache mit der Basler Spitzenköchin Tanja Grandits.

Nur schon die Location verspricht ein frisches Erlebnis: Steinbeisser bespielt, zusammen mit Tanja Grandits, die Merian Gärten in Basel. Für gerade mal zwei Abende wird die Spitzenköchin dort auftischen. Ein rein pflanzliches Menu, mit Zutaten aus der Region.

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Spitzenköchin Tanja Grandits gastiert auf Einladung von Steinbeisser in den Merian Gärten.

Steinbeisser? Wer oder was ist das? Wer googelt, liest, dass Steinbeisser schon mit Villa Merton in Frankfurt zusammenarbeitete. Mit Nobelhart & Schmutzig in Berlin. Mit grossen Namen also. Doch erstaunlicherweise steht dahinter nicht das grosse Geld, sondern hauptsächlich persönliche Leidenschaft, wie ich auf Nachfrage herausfand. Mitinitiant Martin Kullik erzählte mir, wie es zu Steinbeisser kam: «Wir veranstalteten Kunst- und Designevents, merkten aber, dass uns das eigentlich gar nicht so erfüllt – denn die Kunst blieb an solche Events irgendwie statisch.» Gleichzeitig hatte er begonnen, sich vegan zu ernähren. «Jedoch versuchte ich, mich bei regionalen Produzenten einzudecken.» So erstellte er eine Liste mit Lieferanten. Und weil die immer länger wurde, begann man darüber nachzudenken, wie man sie einer grösseren Öffentlichkeit zugänglich machen kann. Und was daraus sonst noch werden könnte.

Und so rief Kullik mit einem Freund Steinbeisser ins Leben – hier konnte er Kunst und vegetabile Kulinarik miteinander vermählen. Denn Steinbeisser heisst nicht nur speisen, sondern vor allem auch erleben. So gibt es für jeden Steinbeisser-Event – es gibt drei pro Jahr – von Künstlern entworfenes Besteck und Geschirr. Und dieses hat, wie Kullik erklärte, durchaus auch Einfluss auf die Esswahrnehmung. «Wir hatten beispielsweise schon sehr schweres Besteck und es hat sich gezeigt, dass die Leute dann viel langsamer essen, weil es Aufwand bedeutet, das Besteck zum Mund zu heben.» Auch das Material hat Einfluss, wie der Kurator weiss: «Gold etwa verstärkt die Wahrnehmung von Süssem. Und die Farbe Blau wiederum verstärkt die Wahrnehmung von Salz.»

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Für das Steinbeisser-Essen mit Tanja Grandits hat die Künstlerin Gabi Veit eine Besteckserie zu den sieben Sünden (siehe Bild) entworfen. Damit die Kunstwerke über die Events hinaus weiterleben, können die Teilnehmer Besteck und Geschirr auch kaufen – und seit neustem können die exklusiven Stücke auch im Steinbeisser-Onlineshop erstanden werden.

Die Produkte für die Steinbeisser-Events stammen aus der Region, will heissen, im Fall von Tanja Grandits aus der Schweiz, Süddeutschland, Elsass. «Tanja Grandits hat natürlich schon sehr viele Lieferanten», so Kullik. «Aber wir haben gemeinsam auch neue gefunden.» Kullik ist begeistert von der Zusammenarbeit mit der Basler Spitzenköchin: «Sie hat eine grosse Affinität zur Kunst und die Zusammenarbeit war äusserst fruchtbar.»

Ich bin gespannt, zu sehen, wie Steinbeisser à la Grandits schmeckt, riecht, sich anfühlt.

Informationen:
14. und 15. September, Merian-Gärten, ab 19 Uhr
275 Franken pro Person (inklusive Wein- oder Saftpairing)
www.steinbeisser.org

Übrigens: Vom 7. bis 9. Oktober veranstaltet Steinbeissereinen dreitägigen Event in der Homebase in Amsterdam, im «Lloyd Hotel & Kultur-Botschaft» in Amsterdam.