Der Chef empfiehlt: Gaumenfreuden im Netz

Als Food-Journalistin und Gastrokritikerin werde ich stets mit spannenden Neuigkeiten eingedeckt. Heute serviere ich euch eine Auswahl an Genuss-Websites, die mir im Netz aufgefallen sind.

Kontakten im Netz – Privatwohnung als Restaurant

Gleich zwei eher neue Webprojekte bieten für den Raum Zürich eine Plattform für Hobbyköche, die Fremde Daheim bekochen wollen.

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Thorsten und Daniel von zueri-kocht.ch (l.), rechts Impressionen von cookeat.ch-Events.

 

 

 

zueri-kocht.ch: Weil Thorsten gerne Gäste hat, seine Freunde aber nicht immer grad dann Lust hatten auf Essen, wenn er kochen wollte, überlegte er sich, wie man Leute zusammen an einen Tisch bringen kann. Die Idee für Zueri-kocht.ch war geboren. Seit November finden erste Events statt über die Plattform, die Thorsten nun zusammen mit seinem Geschäftspartner Daniel betreibt. Ihr Konzept: Einmal monatlich gibt es ein Eventwochenende, bei dem jede und jeder seine Wohnung zu einem Restaurant umfunktionieren kann. Die Macher von Zueri-kocht.ch prüfen bei allen frisch angemeldeten Gastgebern, ob sie auch wirklich existieren. Zudem sind sie selber viel unterwegs an den Essrunden. Da ihre Events auf ein Wochenende im Monat beschränkt sind, bieten Thorsten und Daniel für diese zwei Tage auch eine Supportnummer an und stehen persönlich mit Rat und Tat zur Seite, falls irgendwelche Probleme auftauchen.

cookeat.ch: Diese Plattform hat vor allem Arbeitstätige im Fokus. Die Macher wollen Berufstätigen Zugang zu gesundem Essen ermöglichen. So dreht sich bei Cookeat viel um den Lunch, doch auch Dinners werden veranstaltet. Gastgeber darf jeder sein. Das Team von cookeat.ch – mittlerweile fünf Leute – überprüft einfach die Identität. Nach Möglichkeit besuchen die Website-Macher bei neuen Gastgebern auch selber einen Event. Rund 100 Essen wurden im Namen von Cookeat schon ausgerichtet.

Und wie verdienen diese Plattformen Geld?, fragt ihr euch. Beide erhalten einen kleinen Anteil des Betrages, den Gäste zahlen, als Vermittlungsgebühr. Airbnb für Privatrestaurants halt. Die grössten Player auf dem Gebiet sind derzeit die Macher von eatwith.com, einem in Israel gegründeten Startup.

 

Informieren im Netz – Online-Genussmagazine, die inspirieren

Immer wieder finden neue, schöne Websites den Weg ins Netz. Mittlerweile sind sie auch von Profis gemacht. Zwei davon stell ich euch gerne vor:

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Zoran und Adrian von www.zurichkreis8.ch (l.), Britta Wiegelmann von tastemagazin.ch.

 

tastemagazin.ch: Die Journalistin Britta Wiegelmann war neulich bei mir zu Gast, weil sie für die Gourmetzeitschrift Marmite eine grosse Reportage über unsere Leaf-to-Root-Aktion schreibt (erscheint im März). Dabei zeigte sie mir ihr neustes Kind: Taste! Ein Online-Genussmagazin, in dem die erfahrene Weinjournalistin sowohl über feine Tropfen schreibt, aber auch über gutes Essen, schöne Orte. Eine elegant aufgemachte Website, die Lust macht, selber sofort das Weinglas und die Pfanne in die Hand zu nehmen. Lasst euch von Britta inspirieren!

Zuerichkreis8.ch: Via www kann man ja gut und gern die ganze Welt erkunden. Schön, dass zunehmend auch über das informiert wird, was direkt vor der Haustür passiert. Adrian Erni und Zoran Bozanic sind leidenschaftliche Seefelder und haben nun mit Zuerichkreis8.ch ihrem Quartier in Zürich eine Plattform geschenkt. Die beiden sind gern auch gastronomisch unterwegs und stellen kulinarische Hotspots im Quartier vor. Für waskochen.ch verraten sie Lieblingsplaces:
Adrian: «Meine Jungs behaupten ich koche das beste Sugo der Welt, also gibt es das sicher einmal pro Woche. Wenn ich im Seefeld ausgehe, was immer wieder mal vorkommt da ich ja mittendrin lebe und arbeite, gehe ich in die Tüfi zum Zmittag. Immer frisch, lecker und voll Bio. Oder in die Brasserie Seefeld. Sardische Küche vom Feinsten und dies seit Menschengedenken. Und dann hats an der Ecke Dufourstrasse/Höschgasse einen kleinen Thai Take away, der nur über den Mittag offen hat. Die Dame hinter dem Tresen hat das sympatischste Lächeln der ganzen Stadt und das Essen ist erst noch gut und günstig.»
Zoran: «Ich mache die beste Rösti, die schönsten Spiegeleier und einen Schokoladekuchen, für den man mich liebt. Aber, wenn ich mich mal kulinarisch verwöhnen lassen möchte, dann husche ich ins nahe Seefeld, da hat es über 80 Restaurants. Aus diesem Angebot ein Lieblingsrestaurant zu küren, ist allerdings nicht möglich! Weil ich Sushi liebe, empfehle ich natürlich das Ginger, vor allem am Abend, wenn man reichlich Zeit hat und man es gemütlich haben möchte. Wenn es über Mittag schnell gehen muss, mag ich das Yooji’s, wo ich vorzugsweise das Thunfisch Yamakake nehme. Lieblingsitaliener? Seit Jahren klar das Latino, die Tortelloni di ricotta e spinaci al burro di salvia sind himmlisch! Und wenn mein Sohn nach einer Pizza bettelt, weiss ich, wir gehen ins Terzo auf eine Pizza Bianca mit Cherry Tomaten, Crevetten und Ruccola.»

 

Einkaufen im Netz – Food-Onlineshops unseres Vertrauens

Wenn ihr jetzt Hunger bekommen habt, lege ich euch gern zwei Webshops ans Herz, die ich empfehlen kann:

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Schwarzenbach Kolonialwaren im Niederdorf in Zürich (oben) – die feinen Gewürze und mehr gibts auch online – und bei Farmy.ch kann das Brot vom Zürcher Kultbäcker John Baker bestellt werden.

Gewürz&Co – www.schwarzenbach.ch: Neulich suchte ich mal wieder Muskatblüten. Ich liebe den Geschmack dieses Gewürzes, das eigentlich wie ein Häutchen um die Muskatnüsse liegt und getrocknet ganz oder gemahlen verwendet werden kann. Wie so oft, wenn ich ein spezielles Gewürz kaufen will – oder auch einfach feinsten Pfeffer – landete ich bei Schwarzenbach Kolonialwaren im Zürcher Niederdorf. Weil der Laden so schön ist, lohnt sich der Besuch jederzeit. Jedoch: Nicht immer findet man die Zeit – und viele von euch wohnen ja auch nicht in Zürich. Gute Nachricht: Onlinebestellungen liefert Schwarzenbach in die ganze Schweiz. Weil das Online-Geschäft in den letzten Jahren gemäss Geschäftsführer Heinrich Schwarzenbach stetig zugenommen hat, wurde der Webshop soeben einem Redesign unterzogen. Er ist übersichtlich, elegant und informativ. Zu den Produkten gibt es detaillierte Infos und Geschichten. Ein gelungenes Redesign.

Gemüse&Co – Farmy.ch: Diesen Webshop kennen einige von euch schon von unserem Crowdfunding, wo wir von Farmy.ch Gutscheine vergeben durften. Ich hatte durchs Band positive Feedbacks erhalten. Manche unserer Wemakeit-Supporter haben nach erfolgreicher Bestellung sogar Farmy-Gutscheine zu Weihnachten verschenkt, weil sie so begeistert waren. Farmy.ch bringt Lebensmittel direkt vom Bauernhof oder dem Produzenten des Vertrauens an die Haustür. Nebst saisonalem Gemüse bietet Farmy eine mittlerweile recht grosse Auswahl an veganen Produkten, wie etwa guten Tofu. Die Lieferung ist stets zuverlässig, in der Stadt Zürich mit Velo, ausserhalb per Post. Von uns getestet und für gut befunden!