«marmite»: Facelift zum Anbeissen

50-Jährige, die sich redesignen, sind ja seit Madonna & Co. kein Seltenheit mehr. Manchmal freuts auch, wenn das passiert. Beispielsweise wenn der Jubilar das Schweizer Gourmet-Magazin «marmite» – seit 50 Jahren auf dem Markt – ist. Es wurde einem Facelift unterzogen und mit neuen Inhalten frisch lanciert.

Cover «marmite», Chefredaktor Andrin C. Willi.
Cover «marmite», Chefredaktor Andrin C. Willi.

Eine Konservendose prangt auf dem Cover des neuen «marmite». Steht ja eigentlich eher für billiges Schnell-Schnell-Essen. Diese Konservendose hat jedoch eine ganz andere Bedeutung – aber dazu später mehr. Zuerst einmal dies: Bei «marmite» geht es um alles andere als Schnell-Schnell. Explizit widmet sich das Magazin «der Wochenend-Küche» wie Andrin C. Willi, Chefredaktor, im Gespräch betont – nachdem er mir das allererste Magazin frisch ab Presse in die Hand gedrückt hat. Auf über 70 Seiten wird das anspruchsvolle Essen zelebriert. Und zwar nicht erst am Kochherd, sondern schon dort, wo es herkommt.

A und O beim guten Kochen seien die Produkte, so Andrin. Wer dort auf Qualität achte, müsse unter Umständen dann eben doch nicht mehr so lange in der Küche stehen. Als Alltagsbeispiel nennt er sein Rührei, gekocht aus Eiern, die er direkt vom Bauernhof holt. Doch da sind wir eben schon wieder bei der Alltagsküche «die natürlich dazugehört, auch ich koche mal einfach, es muss nicht immer ein fünfgängiges Menu sein».

Ins Schwärmen gerät Andrin allerdings erst, wenn es beispielsweise um den  schwarzen Reis von Gabriele Ferron geht, der in der ältesten Reismühle Italiens – sie stammt aus dem 17. Jahrhundert – verarbeitet wird und dann, wie von «marmite» vorgeschlagen, als feines Süppchen in der Schale landet. Reis ist das grosse Schwerpunktthema im neuen «marmite». Auf 20 Seiten geht es um das Spelzgetreide, um die Herkunft, die europäische Geschichte, die Verarbeitung, die Lagerung. Und dann sind wir eben wieder bei der Konservendose vom Titelblatt. Sie ist befüllt mit hochwertigem Reis von Acquerello, der bis zu drei Jahre gelagert ist. Andrin bemerkt dazu: «Sicher ist die Dose auch ein Marketing-Trick – aber das Produkt ist einfach auch absolut Spitze.»

Neben dem Schwerpunktthema blickt marmite in private Küchen, wo etwa Foodbloggerin Shibby porträtiert wird. Wein ist ein wichtiges Thema, natürlich gibts auch kleine News-Häppchen für Zwischendurch. Ein Foodscout stellt in jeder Ausgabe ein neues Produkt vor – diesmal schwarzen Knoblauch, der in Asien fermentiert wird «und für mich eine absolute Entdeckung war», so Andrin. «Einfach in feine Scheiben schneiden und ganz am Schluss als Würze auf eine Speise: fantastisch.»

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Mir bleibt ganz am Schluss zu sagen: «marmite» richtet die Weekend-Küche fein an und macht Lust auf mehr. Wir haben darum an dieser Stelle 10 Abos verlost, gewonnen haben:

Tobias, Christine, Heide, Christine, Claude, Regula, Barbara, Stefan,  Susanne, Daniela

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